Kurator

Für die Auswahl aus den mehr als 760 Bewerbungen aus 52 Ländern konnten wir für 2019 Dr. Sabine Runde, Kunsthistorikerin, die seit über 30 Jahren als Oberkustodin des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt, Ausstellungen über Schmuck und Kunsthandwerk kuratiert, gewinnen. Für das Jahr 2019 wurden insgesamt 65 Teilnehmer/innen aus 22 Ländern eingeladen.

„Erfüllt von großer Neugier ist es bestechend für mich als Kuratorin, dieser Fülle an realisierten Konzepten ansichtig zu werden und die Energie der Ideen, die sich jeweils als Schmuck artikulieren, zu spüren.“ – Dr. Sabine Runde

Katalog

Den Katalog zur Sonderschau SCHMUCK können Sie hier herunterladen oder auf der Website der Handwerkskammer für München und Oberbayern online bestellen.

Gewinnerinnen und Gewinner des Herbert-Hofmann-Preises 2019

Junwon Jung, Korea

Auf den ersten Blick sind die hochpräzisen Objekte von Junwon Jung widerständig. Sie laden nicht durch organische Haptik zum Anfassen ein. Hebt man sie hoch, nimmt man sie in die Hand, geraten sie in Bewegung. Sie öffnen sich, lösen sich mitunter auch in Einzelteile auf und geben so die versteckte Tragweise des Schmucks preis. Spielerisch und experimentell lassen sich diese Schmuckstücke auf unterschiedliche Weise tragen. Legt man sie dann wieder auf den Tisch, so kehren sie zurück in eine Einheit von Verpackung, Dose und den in ihnen verborgenen Schmuck.

Misato Seki, Japan

Die drei schlichten langen Stabbroschen von Misato Seki waren für alle Juroren ein absolutes Novum. Sie lösen ein kontemplatives, konzentriertes Schauen aus. Aus dem fein strukturierten Glanz und dem subtilen Farbverlauf der Oberfläche entsteht Tiefe und der Eindruck von lang gestreckten spaltförmigen Fenstern, die den Blick in eine andere Dimension eröffnen. So entsteht eine überraschende Verbindung zwischen einer minimalistischen geometrischen Form und der Person, die das Schmuckstück trägt.

Yutaka Minegishi, Japan

Yutaka Minegishis Ringe sind aus einem einzelnen massiven Materialblock herausgearbeitet. Sie sind gleichzeitig geometrisch und organisch. Aus der Kreisform des Ringes entwickelt er einen monolithisch anmutenden Kopf. Die Dynamik der Form entsteht durch die graduierliche Drehung und Windung des Materials. Dadurch verlieren die Ringe die Kälte der Geometrie und sie kommen dem menschlichen Körper entgegen. Gold und Bernstein leben von der Farbe und ihrem spezifischen Glanz. Der Undurchsichtigkeit des Goldes steht die Transparenz des Bernsteins gegenüber, sodass wir bei diesen Arbeiten das erste Mal durch die Ringe von Yutaka Minegishi hindurch sehen können.

Gewinnerin des Bayerischen Staatspreises 2019

Melanie Isverding, Deutschland

Melanie Isverding ist eine Goldschmiedin, die nach ihrer handwerklichen Ausbildung ein akademisches Studium absolviert hat. Seit 2014 ist sie Assistentin in der Goldschmiedeklasse der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle. Beständig und voller Weiterentwicklung ging sie dabei ihren Weg als Goldschmiedin. Ihre Schmuckstücke sind handwerkliche und künstlerische Meisterwerke. Den Bayerischen Staatspreis erhält sie für eine Gruppe von drei Broschen die aus Glas, Silber und Seide gestaltet sind. In einer geometrischen Rahmenkonstruktion aus farbigem, opakem Glas ist eine feine textile Struktur aus selbstgewebter, silberner Seide integriert.

Rahmenprogramm

SCHMUCK wird durch ein umfangreiches Programm von Schmuck-Events im Stadtgebiet Münchens begleitet: Museen, Galerien und Gastgeber öffnen ihre Räume und locken Besucherinnen und Besucher zu vielfältigen Ausstellungen.