Kuratorin

Für die Auswahl aus den 650 Bewerbungen konnten wir für 2023 Caroline Broadhead, Herbert-Hofmann-Preisträgerin von 2022, aus London gewinnen. Sie hat 66 Positionen aus 23 Ländern für die SCHMUCK 2023 ausgewählt und in ihrem Statement, das in dem begleitenden Katalog abgedruckt ist, erklärt, wo sie die Schwerpunkte ihrer Auswahl sieht.

„Die Einladung, etwa tausend Schmuckstücke aller Art und aus der ganzen Welt zu sichten, war eine aufregende Aussicht.“, sagte sie.

Mit ihrer Auswahl versuchte sie die Bandbreite der Schmuckwelt in den Jahren 2022/2023 abzubilden, die, wie sie sagt, vielleicht auch ein Spiegelbild der Welt bildet, in der wir leben.

Katalog

Den Katalog zur Sonderschau SCHMUCK können Sie hier herunterladen oder auf der Website der Handwerkskammer für München und Oberbayern online bestellen.

Gewinnerinnen und Gewinner des Herbert-Hofmann-Preises 2023

Tamara Marbl Joka, Norwegen

Seit dem Jahr 2022 studiert Tamara Marbl Joka an der National Academy of the Arts in Oslo, Norwegen. Dort lebt die im früheren Jugoslawien geborene Künstlerin auch heute. Ihre Brosche mit dem Titel „Mirror of the Past“ besteht aus Beton, Silber und Stahl. Sie hinterfrägt die Vorstellung, dass Beton stärker ist als die Gewalt der Natur oder des Krieges. Die trügerische Hoffnung auf Stabilität bekommt förmlich Risse und verweist auf die persönliche Biografie der Künstlerin. Sie hat Erdbeben, Krieg und eine lange Migration überstanden und weiß was es heißt, wenn der Boden sich unter einem beginnt zu bewegen. Die persönliche Erfahrung spiegelt sich in Material und Form wieder.

Jutta Kallfelz, Deutschland

Jutta Kallfelz‘ Broschen bilden in reduzierter, ausschnitthafter Form Hasen ab. Die bildhauerische Qualität der in Birken-, Ebenholz oder Meerschaum geschnitzten Arbeiten ist ein besonderes Merkmal. Obwohl nur bruchstückhaft, zeigen sie die wichtigen Körperpartien dieser Tiere. Die Gestaltung konzentriert sich vor allem auf die Ohren und den Rücken, mit denen sie hauptsächlich kommunizieren. Die Reduzierung der Form und ihre Dimension erzeugen tragbare Kleinplastiken, die auch liebe- und humorvoll wirken.

Neke Moa, Neuseeland

Neke Moa lebt in Neuseeland. Ihr Anhänger „Ngãti Pukana“ ist mit dem kulturellen Erbe dieses Landes verbunden. Treibholz, Jade und Muschel sind Materialien, die bei der Gestaltung von Schmuck dort eine jahrhundertalte Tradition haben. Amulette und Talismane spielen dabei auch eine bedeutende Rolle. Der Anhänger „Ngãti Pukana“ ist Teil einer Werkgruppe mit dem Namen „Rakau whakarawe“, was übertragen „Waffen des Alltags“ bedeutet. Jeden Tag stehen wir Anforderungen gegenüber, die Aktion, Interaktion und Reaktion bedürfen. Das Schmuckstück von Neke Moa soll ausgestattet mit seinem besonderen Materialien dazu dienen, in unserer Realität zu kämpfen und sich zielgerecht zu schützen.

GewinnerIN des Bayerischen Staatspreises 2023

Lisa Walker, Neuseeland
Anhänger aus Textil, Acrylfarbe, Watte, Keramik

Nach ihrem Studium in der Klasse für Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Otto Künzli lebt und arbeitet Lisa Walker heute wieder in ihrer Heimat Neuseeland. Schon oft wurden ihre Arbeiten in der Sonderschau SCHMUCK der Internationalen Handwerksmesse gezeigt und erregten große Aufmerksamkeit ob ihrer unkonventionellen Konzepte. Für ihre neue zeichenhafte Werkgruppe aus textilen Materialen in Kombination mit keramischen Elementen erhält Lisa Walker den Bayerischen Staatspreis 2023.

Rahmenprogramm

SCHMUCK wird durch ein umfangreiches Programm von Schmuck-Events im Stadtgebiet Münchens begleitet: Museen, Galerien und Gastgeber öffnen ihre Räume und locken Besucherinnen und Besucher zu vielfältigen Ausstellungen.